José Leonardo Colángelo, in Buenos Aires geboren, bien porteño, beginnt sein Klavierstudium im Kindesalter und ist schon mit 16 Jahren professioneller Pianist.
Mit namhaften Orchestern wie Juan de Dios Filiberto und Alfredo Gobbi gibt er sein Debut im argentinischen Radio, das für die Verbreitung des Tango von immenser Bedeutung ist.
1962 begleitet Colángelo als Mitglied des Orchesters Leopoldo Federico den Sänger Julio Sosa. Der Großmeister des Bandoneon, Anibal Troilo, nimmt ihn im November 1968 in sein "Cuarteto Pichuco" auf. Colángelo hat die ehrenvolle Aufgabe, für 7 Jahre bis zu Troilos Tod sein letzter Pianist zu sein. Parallel zu seiner Arbeit mit Troilo gründet er sein eigenes „Cuarteto Colángelo“ und macht erste Schallplattenaufnahmen, die in Lateinamerika und Japan veröffentlicht werden.
In den 80er Jahren arbeitet Colángelo als künstlerischer Leiter verschiedener Musikclubs und Tanzlokale in Buenos Aires und tourt als musikalischer Direktor mit Susana Rinaldi durch Europa, Israel und Lateinamerika. Tourneen mit dem „Cuarteto Colángelo“ durch Mexiko, Brasilien und Peru schließen sich an. Während der Tango in seinem Heimatland eine Phase der Stagnation erlebt, feiern Musiker wie Colángelo in Japan große Erfolge. Im Oktober ‘85 wird er zum ersten Mal nach Tokio zu einem Festival eingeladen. In der Folge arbeitet er schwerpunktmäßig in Japan, gibt Konzerte, organisiert Tango-Shows und veröffentlicht insgesamt sechs CDs. Es bleibt aber immer die Zeit, um zu Hause in Buenos Aires im „El Viejo Almacén", im „Caño 14" und im „Michelangelo" aufzutreten. José Colángelo ist einer der wenigen großen Orchesterleiter, die die klassischen Tangos und Milongas aus den goldenen 40er Jahren in unserer Zeit lebendig erhalten.
Tracks:
1. SENTIMENTO GAUCHO (F. Canaro/R. Caruso) Tango 3:06