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Auf seinem neuen Album Bulat Blues widmet sich Daniel Kahn dem „Georges Brassens der Sowjetunion“, Bulat Okudschawa, in neuen, eigenen Nachdichtungen auf Englisch und einem Hauch Russisch. Dabei wird Daniel Kahn vom virtuosen Moskauer Musiker Vanya Zhuk auf der russischen 7-saitigen Gitarre begleitet.
Der georgisch-armenische Moskauer Bulat Shalvovich Okudzhava (1924-1997) wird in Russland und der postsowjetischen Diaspora fast einstimmig verehrt. Seine Lieder, die aus seinen Erfahrungen als Soldat, Pazifist, Dichter und Romanautor des Zweiten Weltkriegs stammen, sind zutiefst menschlich. Als Okudzhava sie in den 50er Jahren privat aufführte, erfand er die Figur des modernen russischen Gitarrenbarden fast im Alleingang und missachtete die sowjetischen Konventionen der amtlichen Musikproduktion, die vom Konservatorium genehmigt wurde. Dabei war er genauso wegweisend für den Osten wie Bob Dylan für den Westen und bereitete Vladimir Vysotsky und Generationen von Barden den Weg, die ihm folgen sollten. Seine einzigartige Stimme und sein leiser Humor stehen in der Tradition anderer europäischer Lieddichter. Sein musikalischer und lyrischer Gestus erinnert jedoch genauso an seinen amerikanischen Zeitgenossen Leonard Cohen wie auch an Georges Brassens.
Auch als LP erhältlich