DI NAYE KAPELYE als Aufbauhelfer des Sozialismus? Und wieder mal viel zu spät? Über zwei Jahre hat der unermüdliche musikalischen Feldforscher BOB COHEN nach einem „Baut auf“-Lied in Jiddisch gesucht.
Und er hat mit dem „Traktoristen“, verfasst vom rumänisch-jüdischen Folkmusiker Emil Saculets, einen Song ausgegraben, der nicht nur die Liebe zum Traktor an sich und die Befriedigung bei der Erfüllung des 5-Jahres-Plans preist, sondern mit einiger chuzpe auch den Heimvorteil des Traktorführers beim Anbaggern des schönen Geschlechts. Eine musikalische Paraphrase auf die „Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch“, sozusagen. Und wieder hat es Di Naye Kapelye geschafft. Mit dieser CD bestätigt sie ihren inzwischen legendären Ruf als die Band für jüdische Volksmusik aus dem Karpatenbogen - authentisch, rauh und zärtlich, tanzbar und nicht zuletzt erfüllt von der Leidenschaft für ein musikalisches Vermächtnis, das sie seit nunmehr 14 Jahren liebevoll (und hochprozentig) pflegt - und inzwischen wohl mit Fug und Recht repräsentiert.